Viele Familien wünschen sich einen vierbeinigen Begleiter an ihrer Seite. Kinderfreundlich muss er natürlich sein, also wird nach entsprechenden Rassen gesucht. Gefunden werden unzählige Rassebeschreibungen in Büchern, im Internet und auf Züchterseiten in denen Sätze stehen wie „absolut Kinderlieb“ oder „Der perfekte Familienhund“. Auffällt, dass das so ziemlich jeder von „seiner“ Rasse behauptet.
Fakt ist jedoch, eine kinderliebe Rasse gibt es nicht! Das ist keine Eigenschaft die vererbt wird wie beispielsweise Fell oder Farbe.
Kein Hund kommt kinderfreundlich auf die Welt.
Kinderfreundlichkeit kann man keiner Rasse speziell zuschreiben. Gerade die Züchter sollten sehr genau wissen, dass dies keine erbliche Eigenschaft ist. Aber Rassen die als Kinderfreundlich gelten verkaufen sich natürlich einfacher.
Ob ein Hund kinderfreundlich ist hängt zum größten Teil davon ab wie er sozialisiert wurde, wie er erzogen wurde und wie mit ihm umgegangen wird. Die Rasse spielt dabei kaum eine Rolle. Die, für die Entwicklung so wichtige, Sozialisation wird oft vernachlässigt, die wenigsten achten beim Kauf auch auf diesen Faktor. Die Wahl des Züchters kann für ein friedliches Zusammenleben sehr bedeutend sein, da er den ersten Teil der Sozialisation bei ihm verbringt. Der Hund muss als Welpe möglichst viele Eindrücke erhalten und vor allem mit den etwas anderen Verhalten, Bewegungen und Geräuschen von Kindern konfrontiert werden und damit viele positive Erfahrungen machen können.
Auch der spätere Umgang bestimmt wie sich das Zusammenleben entwickelt. Der Hund ist kein Spielzeug, er sollte mit Respekt behandelt werden. Kinder sollten den Umgang mit dem Hund möglichst früh lernen. Der Hund benötigt Rückzugsmöglichkeiten. Und auch dann darf man Hund und Kind nie allein lassen.
Im Prinzip kann jeder Hund ein Kinderfreundlich sein, wenn die genannten Voraussetzungen stimmen.
-> Hund und Kind – Regeln für ein problemloses Zusammenleben