Ein paar Fragen

Henry schrieb:

Das mit der veganen/vegetarischen Ernährung bei Hunden verurteile ich übrigens aufs Äußerste. Es ist eine Sache, wenn ein Mensch sich bewusst zu so einer Ernährung entschließt, aber ich finde man kann nicht für seinen Hund entscheiden sich gegen seine Natur zu ernähren.

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Daumen hoch ! für diese Deine Einstellung.
Ich sehe das genauso.

Hallo Zusammen,
Ich muss das alte Thema leider nochmal aufwärmen.
Also,Henry frisst immer noch nicht vernünftig. Ich weiß nicht was ich schon alles ausprobiert habe:sad:.
Barfen ist auch uninteressant.
Habe auch alles über einen längeren Zeitraum ausprobiert, also nicht nur einen Tag.
Sein Bruder der bei uns in der Nähe wohnt hat die gleichen Essgewohnheiten.
Jetzt aber mein eigentliches Problem:
Wir haben seit einer Woche einen neuen Hund, der hat vorher super gefressen, auch die ersten zwei Tage bei uns, da er aber ziemlich fixiert auf Henry ist verschmäht er sein Essen jetzt auch immer öfter. Ich habe schon versucht die beiden räumlich zu trennen beim Essen, das geht gar nicht, auf der anderen Seite vom Raum auch nicht, ... keine Ahnung was ich noch machen soll. Habt Ihr ne Idee?
Leckerlies, Kauknochen und alles Andere wird ohne Probleme verspeist, nur ich bin nicht gewillt denen das als Hauptmahlzeit zu geben.
Ich bin echt Ratlos:-(
Lg

Vielleicht haben sie gelernt das sie "Süßigkeiten" bekommen wenn sie etwas mäkelig mit dem Futter sind. Vielleicht macht du auch zu viel stress ums Füttern das der Hund eine negative Verbindung mit Füttern aufgebaut hat. Sind die beiden aktiv oder liegen die lieber faul herum. Falls sie zu den Faulen gehören würde ich sie mal zu ner längeren Wanderung mitnehmen vielleicht kommt ihr Appetit zurück.
Hört sich vielleicht komisch aber hast du schon mal versucht den Hund zu Füttern, also mit einem Löffel.
Lachts mich ruhig aus aber bei meinen ersten Barf Menüs musste ich meinen Kater ihn mit einem Löffel Füttern weil er es nicht aus dem Napf nicht essen wollte .Mit Nanuk hab ich das auch so gemacht als ich ihr ein neues Futter besorgt hab, das hat sie auch erst nur vom Löffel gegessen und Langsam führte ich den Löffel mehr Richtung Napf und seitdem essen sie aus dem Napf. Und ich hab auch erfahren das die Vorbesitzerin sie auch Anfangs mit dem Löffel Füttern musste weil sie das Futter nicht aus dem Napf nicht essen wollte.

Leckerlies bekommen die nur, wenn die auch was gefressen haben.Sonst gibts nur Streicheleinheiten und Lob zur Belohnung.
Ich habe es auch schon mit dem Löffel probiert, auch mit den Händen, und Futter einfach verstreut, damits interessanter ist.
Ist beim 1. und 2. Mal auch interessant, danach finden sie es blöd und gehen einfach.
Stressig mach ich es jetzt auch nicht, nach meinem Empfinden, ich muss wohl immer dabei sitzen bleiben, Henry ist so fixiert auf mich, und läuft mir sofort hinterher.

Henry schrieb:

nach meinem Empfinden, ich muss wohl immer dabei sitzen bleiben, Henry ist so fixiert auf mich, und läuft mir sofort hinterher.

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Hast du mal versucht, das zu unterbinden? Kann es sein, dass er dich gern unter Kontrolle haben möchte und deswegen zu nervös ist um zu fressen, weil er meint, dass du ohne ihn aufgeschmissen bist? ...ist nur so ein Gedanke. Wobei ich irre würde, wenn mir ein Hund in der Wohnung auf Schritt und Tritt überall hin folgen würde.

Naja, ist schon manchmal schwierig, wenn man immer einen Schatten hinter sich her laufen hat, jetzt sind's 2
Es gibt natürlich Räume, in die er nicht darf, da bleibt er vor der Tür stehen und hypnotisiert sie, bis ich wider da bin. Er schläft vor der Tür aus dem kalten Boden, wenn ich einkaufen gehe und rührt sich nicht vom Fleck. Wenn ich ihn in seinen Korb schicke, hab ich das Gefühl, bei ihm geht die Welt unter. Für ihn ist das mehr eine Strafe, als ein Ruhepunkt, weil er nicht bei mir sein kann. Ich habe auch eher den Eindruck das er nicht alleine sein kann und nicht die Kontrolle über mich haben muss.. Was könnte ich denn tun um das zu unterbinden, das er immer hinter mir herrennt?

Erst einmal zu der Erkenntnis gelangen, daß das Kontrollverhalten ist und es dann unterbinden.
Er oder beide müssen lernen, auf ihren Platz zu gehen, wenn Du das möchtest und auch dort zu bleiben, wenn Du das möchtest.

Die Probleme beim Fressen scheinen ähnlich gelagert. Stell die Näpfe hin. Wird innerhalb von 5 Minuten nicht gefressen, dann kommen die Näpfe weg und bleiben auch weg.

Das klingt jetzt sicher grausam, aber im Verständnis der Hunde bist Du als Chef des Rudels derjenige, der Anweisungen gibt und Du mußt sie durchsetzen, sonst nehmen sie Dich nicht ernst. Sei klar und konsequent, dann klappt das schon.

Pino frisst das Nassfutter auch nur vom Löffel Nassfutter frisst er auch nicht so oft.

Henry schrieb:

Wenn ich ihn in seinen Korb schicke, hab ich das Gefühl, bei ihm geht die Welt unter. Für ihn ist das mehr eine Strafe, als ein Ruhepunkt, weil er nicht bei mir sein kann. Ich habe auch eher den Eindruck das er nicht alleine sein kann und nicht die Kontrolle über mich haben muss.. Was könnte ich denn tun um das zu unterbinden, das er immer hinter mir herrennt?

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Ich weiß, dir blutete dann das Herz, aber du solltest wissen, dass unsere Fellnasen Meister der Manipulation sind. Die haben 24 Stunden am Tag UNS zu beobachten und so wissen sie genau, wie sie uns zu etwas rum kriegen.

Bitte überwinde dein Herz und schick die beiden wirklich auf ihren Platz. Glaub mir, es tut DIR mehr weh, als ihnen! Wenn du das ein paar Tage durchziehst, wirst du merken, dass sie dabei immer entspannter werden und es ihnen am Ende sogar Sicherheit vermittelt. Nämlich sie haben dann die Sicherheit, du MEINST was du sagst und ziehst das auch durch. Dadurch wächst Vertrauen in deine Entscheidungen.

Das gilt übrigens nicht nur im Hinblick auf das Körbchen, sondern das gilt für alle deine Entscheidungen. DU triffst sie und DU sorgst dafür, dass sie eingehalten werden. Das gibt den Hunden Sicherheit und dadurch können sie entspannen.

Was das Füttern betrifft, würde ich es so machen, wie Isabel schon schreibt.

Wir haben eine kleine Mäkelliese zu Hause, die hat auch manchmal Allüren, dass sie nicht fressen will, was sie vorgesetzt bekommt. Das war eine Zeit auch ziemlich schlimm (lag allerdings auch an bestimmten Umständen). Sie wollte kein Barffutter mehr. Unser TA sagte dann zu mir, Futter immer nach ein paar Minuten weg nehmen, dann gibts erst nächsten Tag wieder was. Ist für MICH natürlich sehr hart gewesen, aber er sagte auch, sie wird definitiv nicht bis zum Verhungern streiken...und so war es auch. 3 Tage hat sie nichts gefressen, dann war der Hunger groß genug. Sie hat jetzt manchmal nur einzelne Tage da will sie nicht fressen, aber das ist ja nicht weiter schlimm.

Guten Morgen.
Danke für die guten Tips.
Sind grade schon schwer daran sie umzusetzen. Man ist das hart, aber ich bin konsequent.
Und, oh Wunder, sie haben tatsächlich gefressen. Zwar nicht alles, aber immerhin...
Nochmal eben kurz: wenn ich Gustav(unser neuer Zuwachs) in sein Korb schicke, ist er total verängstigt, zieht den Schwanz ein und geht in die Demutshaltung. Wenn ich den Aufenthalt im Körbchen auflöse ist er auch eine lange Zeit danach noch total verstört und zittert.
Es versteht sich natürlich von selbst, das ich weder laut werde noch Gewalt anwende, um sie im Korb zu halten!!!!!!
Deshalb verstehe ich nicht so ganz warum er so verängstigt ist. Ich muss wohl dazu sagen das er total sensibel ist.
Soll ich trotzdem darauf bestehen, auch wenn er so verschreckt reagiert? Ich hab natürlich Angst, das er nachher einen Schaden bekommt.
Viele Grüße
Anja

Qoldlady hat das alles schon wunderbar und sehr umfangreich und einfühlsam erklärt.

Wenn Du die Tipps jetzt umsetzt und konsequent bleibst, dann klappt das auf jeden Fall, ich vermute sogar sehr schnell.

Nun weiß ich nicht wie lange Gustav, Dein Neuzugang schon bei Dir ist und ich "kenne" den Hund und die Situation nur aus Deiner Beschreibung. Dies birgt immer die Gefahr der Fehlinterpretation. Sollte er noch in der Eingewöhnungsphase sein, so trifft ihn Dein Richtungswechsel besonders. Er kann nicht verstehen, daß Du erst so und dann anders bist. Erst durfte er überall hinterher, konnte Dich mit dem Futter manipulieren und plötzlich bist Du anders.

Hunde sind nämlich immer klar in ihrer Kommunikation, sie lassen da erst gar keine Irrtümer oder Mißverständnisse hochkommen. Wir können viel von ihnen lernen.

Wenn es Dir das Herz bricht, und Du der Meinung bist, daß Gustav für eine konseqente Erziehung zu sensibel ist, dann laß doch einfach die Dinge so, wie sie vorher waren, sie laufen Dir dann immer hinterher und Du hast täglich das Theater mit dem Futter.

Die andere Variante wäre wohl für beide besser. Für Dich, das spart Nerven und für die Hunde, die klare "Anweisungen" und konsequentes Verhalten wirklich schätzen.

Ich kann hier Isabel nur beipflichten. Auch ich habe mit einem total verängstigten Hund angefangen zu arbeiten. Das war natürlich oft nicht leicht, denn viel zu oft neigen wir Menschen dazu, schnell Mitleid zu bekommen. Das ist auch in Ordnung so, aber nicht zur falschen Zeit. Bei mir hat auch nur konzequentes Verhalten im Laufe der Zeit für einSicherheitsgefühl bei unserer Fellnase gesorgt. Das dauert oft einige Zeit, bis er immer mehr in einzelnen Bereichen diese Sicherheit erlangt. Es ist nicht so, wie oftmals von Hundeflüsterern im Fernsehen vermittelt, das sich das Problem sofort auflöst. Es geht nur Schrittweise. Also, immer wieder wiederholen.
Das Henry keine harten Sachen fressen will, kann zwei Ursachen haben. Entweder er ist Kaufaul- oder etwas ist mit seinen Zähnen nicht in Ordnung (Zahnstellung). Das würde ich beim Tierarzt abklären. Sollte es nicht daran liegen, würde ich ihm schon auch harte Sachen geben. Weichfutter fördert den späteren stinkenden Zahnbelag. Kauknochen aus dem Handel usw. würde ich nicht anbieten, sondern einfach mal für jedem einen Markknochen in der passenden Größe. Sollten sie den am Anfang verweigern, wie Isabel beschrieben hat vorgehen. Wegpacken, später wieder anbieten usw. Verhungern werden die beiden nicht gleich. Genauso würde ich mit dem Hartfutter vorgehen. In der strengen Anfangszeit würde ich überhaupt nichts Weiches mehr anbieten.
Viele Grüße
Heike mit Lucy

Meine Vermutung geht da auch Richtung Isabels Ausführungen. Du hast ja weiter oben geschrieben, dass Gustav erst seit einer Woche da ist. Also wird er verwirrt sein, dass du auf einmal konsequent auf den Platz schickst. Wichtig ist jetzt, es durchzuziehen, aber auf keinen Fall die Stimme zu erheben, als ob es eine Bestrafung wäre.

Ich benutze übrigens für solche Kommandos im Haus überhaupt keine Stimme. Meine reagieren viel besser auf Handzeichen. Die Dringlichkeit erhöht sich mit der Körperspannung! Bedeutet: Ich mache einen langen Arm mit Fingerzeig zum Platz (also eine sehr freundliche Aufforderung). Wird das nicht sofort befolg kommt die gleiche Geste MIT Körperanspannung (das ist dann schon etwas deutlicher meinerseits) und UNFREUNDLICH werde ich, wenn ich mich auch noch mit dem Körper vor ihnen aufbaue...da bleibt dann kein Zweifel mehr, ob mein Kommando befolgt wird! Für all das brauche ich keine Stimme.

Sei bitte nicht böse, wenn ich jetzt trotz der Ernsthaftigkeit Deines Problems schreibe, daß ich über den 2. Absatz der Beschreibung wie Qoldlady ihre Aufforderungen den Hunden klarmacht erst einmal herzlich lachen mußte. Warum? Weil das bei uns genauso läuft wie Qoldlady beschreibt, haargenauso....

UND man muß, auch wenn das einmal gut läuft, wobei ich mir vorstelle, daß das bei Dir innerhalb weniger Tage passieren wird, trotzdem immer weiter dranbleiben, denn sie neigen irgendwie dazu, in alte Verhaltensweisen zurückzufallen.

Wir müssen bedenken, daß die Hunde unsere Regeln eigentlich nicht brauchen. Wir brauchen Regeln für die Hunde, damit das Zusammenleben für uns reibungslos verläuft. Das sollten wir immer berücksichtigen. Aber Hunde sind so nett, daß sie uns das nicht übelnehmen, sondern eher "dankbar" sind (natürlich sind Hunde nicht dankbar, sie wissen gar nicht, was das ist, aber ich weiß mich nicht besser auszudrücken, ich hoffe Ihr versteht mich trotzdem).

Huhu

Danke nochmal für eure Tips und den ausführlichen Erklärungen dabei.
Werden intensiv daran arbeiten.
Das mit den Handzeichen finde ich super, klappt bei uns auch schon bei "Sitz" und "Platz".
Werde euch die Tage mal erzählen wie es läuft.
Bin ganz optimistisch

Prima. Für "bleib" eignet sich der ausgestreckte Arm mit der umgedrehten flachen Hand. Ich habe festgestellt, daß auch nicht trainierte Hunde automatisch darauf reagieren. Weiterhin viel Erfolg. Leider haben die Götter vor den Erfolg den Schweiß gesetzt.

Ist ja auch logisch, dass die Hunde auf Handzeichen viel schneller reagieren/erlernen, als stimmliche Kommandos. Die können nunmal weder deutsch noch spanisch etc., die können nur die unterschiedliche Stimmlage erkennen. Körpersprache dagegen sprechen sie perfekt!

Würde mich freuen, wenn du weiter berichtest, Henry. Immer dran bleiben und sich nicht von kleinen Rückfällen beeindrucken lassen.