Sie sind auf der Suche nach einem Rassewelpen beim Züchter? Wie Sie einen seriösen Züchter erkennen erfahren Sie hier: Augen auf beim Welpenkauf
Wie gehen Sie aber selbst bei der Suche nach einem Welpen vor? Welche ‚Benimm-Regeln‘ gelten überhaupt bei Züchtersuche und Züchterbesuchen?
Ein seriöser Züchter steckt viel Energie, Zeit, Aufwand und Herzblut in seine Zucht und versucht seine Welpen bestmöglich zu vermitteln. Manchmal hilft es, sich auch in die Lage eines guten Züchters zu versetzen.
Knigge für Welpeninteressenten:
1. Suchen Sie nicht nach einem WELPEN, suchen Sie nach einem ZÜCHTER!
Alle Welpen sind süss und gerade in Zeiten des Internets lässt man sich gern von den vielen süssen Welpenbildern leiten und ist dann auch eher bereit über nicht ganz so optimale Bedingungen hinwegzusehen. Zudem sollte die Welpenanschaffung gut überlegt sein, so dass man im Normalfall auch genug Zeit hat sich einen Züchter zu suchen und dann auch auf den richtigen Welpen zu warten.
Suchen Sie sich einen Züchter, dessen Werte und Zuchtphilosophie möglichst auch mit ihren Ansichten übereinstimmt und warten dann auf den nächsten Wurf. Das braucht Zeit für Recherche und vorherigen Kontakt. Womit wir zum nächsten Punkt gelangen:
2. Planen Sie ein auf einen Welpen zu warten
Haben Sie ihren perfekten Züchter gefunden, dann lohnt es sich in jedem Fall auch zu warten. Meist ist die Wartezeit gar nicht lang und verglichen mit der Zeit, die man dann die nächsten 15 Jahre mit dem Hund verbringt, eine kurze Zeit.
3. Stellen Sie sich ausführlich und ehrlich vor
Eine E-Mail von Welpeninteressenten, die lediglich einen Satz schreiben und womöglich nur nach dem Preis fragen, beantwortet kaum ein Züchter. Es zeigt kein Interesse, man weiss nicht wer diese Person ist und es scheint keine wichtigeren Fragen als den Preis zu geben. So jemanden wünscht sich kaum jemand als ernsthaften Welpeninteressent.
Ideal ist für eine erste Kontaktaufnahmen ein persönlicher Anruf. Aber auch eine Mail ist vollkommen in Ordnung, sofern sie ausführlich und ernst gemeint ist. In einer ersten Vorstellung sollte z.B. etwas über die Lebensverhältnisse stehen, wie Sie sich das leben mit Welpen/Hund vorstellen, was Sie ihrem Hund bieten können, wie Sie ihn beschäftigen wollen (ehrlich!) und wie gut Sie bereits über die Rasse informiert sind.
4. Seien Sie darauf vorbereitet auch mal ein „Nein“ zu bekommen
… und nehmen Sie das nicht persönlich. Nicht jeder Mensch passt zu jedem Hund. Ein Züchter möchte, dass seine Welpen ein dauerhaftes Zuhause finden, dafür müssen Hund und Mensch so gut wie möglich harmonieren. Es kann auch mal passieren, dass Sie auf einen Wurf warten und dann ist keiner der Welpen wirklich für Ihre Umstände/Anforderungen geeignet. Vertrauen Sie auf den Züchter.
5. Erwarten Sie nicht einen Welpen wählen zu können
Ein umstrittener Punkt und vor allem für viele Interessenten zunächst einmal völlig unverständlich. Viele Menschen wählen unbewusst den Welpen, der durch sein Aussehen oder sein Verhalten irgendwie aus dem Wurf heraus sticht. Sind in einem Wurf 5 schwarze Welpen und 1 brauner Welpe, so ist der braune oft der begehrteste – umgekehrt genauso.
Hier hilft es, sich einmal in die Lage eines Züchters zu versetzen, der sich Monate auf diesen Wurf vorbereitet hat, viel gegeben hat um diesen Wurf zu ermöglichen und jede freie Minute in seine Hunde investiert. Für den jedes dieser kleinen Welpen so viel bedeutet. Würden Sie es toll finden einen Welpen in eine Familie zu geben, nur weil er aufgrund des weissen Ohres oder der Zeichnung kurzerhand ausgesucht wurde? Gibt es nicht viel wichtigere Faktoren sich für sein zukünftiges Familienmitglied zu entscheiden? Genau! z.B. Charaktereigenschaften, die vor allem der Züchter selbst kennt, da er die Welpen rund um die Uhr kennt. Das bedeutet nun nicht, dass man starr einen Welpen zugeteilt bekommt. Meist kommen 2 – 3 Welpen für einen in Frage, dann kann man mit dem Züchter zusammen überlegen, welcher Welpen in die Familie passt. Vertrauen Sie dem Züchter und seien Sie nicht traurig, wenn Ihr Favorit nicht in Frage kommt. Versuchen Sie also möglichst offen zu sein und versteifen Sie sich nicht auf einen bestimmten Welpen, wegen seines Aussehens.
Übrigens: Welpen wählen sich auch nicht ihre zukünftigen Besitzer selbst aus. Das ist rein menschliches denken, meist kommt der Welpe auf erstes auf einen zu, der mutig und neugierig ist. Es kann aber auch ganz einfach tagesformabhängig sein, vielleicht haben die anderen Welpen gerade gespielt und sind einfach zu müde den nächsten Besuch zu begrüssen.
6. Sagen Sie nicht zu und melden sich dann nie mehr
Wenn Sie sich auf eine Interessentenliste setzen lassen und dann doch bei einem anderen Züchter fündig geworden sind, sagen Sie bitte dem anderen Züchter Bescheid. Es gehört sich, dann wenigstens ehrlich zu sein und rechtzeitig abzusagen. Das gilt natürlich vor allem für bereits vorhandene Welpen. Einen Welpen fest reservieren und dann nicht abholen ist nicht fair gegenüber Züchter und Welpe.
Angeregt durch diesen englischen Artikel: http://rufflyspeaking.net/puppy-buyer-ettiquette/