Sie hat nichts zerstört und auch keine anderen Verhaltensauffälligkeiten gezeigt. Das lag nicht an mir, sie war von Anfang so.
Doch, ich denke das lag schon auch an dir.
"Feeling" für Hunde kann man durch Erfahrung bekommen.
(du hattest ja nicht nur schon vorher einen Hund, sondern kanntest dich sogar bereits mit Hundesport aus)
Man kann es aber auch einfach von Anfang an "im Blut" haben.
Ohne das man jetzt genau beschreiben kann, wie dieses "natürliche Hundeverständnis" konkret aussieht.
Ich denke - ich vermute -
dass es aber auch an eurem Lebesumfeld, an eurer Wohnsituation, an euren Anforderungen an den Hund lag.
Dass Alma so ein entspannter, "arbeitstauglicher" BC-Welpe und Erwachsener ist. So, wie es ja sein sollte für die Rasse.
Gene sind das Eine, was man dem Hund für ein leben bietet, das Andere.
Es macht wirklich eine Menge aus, welche alltäglichen Anforderungen an eine Rasse gestellt werden.
Für einen Berner Sennenhund ist Territorialverhalten und Wachsamkeit ganz normal - weil der einen großen Hof bewachen soll. Das ist erwünscht.
Zieht dieser Hund plötzlich in die 4. Etage, zu einer familie die viel Besuch bekommt - sind diese Eigenschaften sehr unerwünscht und können schnell zu Problemen führen. Man muss dann gegen die Genetik antrainieren. Was nicht nur mühsam ist, sondern mMn auch unfair dem Hund gegenüber.
BCs sind so extrem Reizoffen, weil die schnell kleinste Reize wahrnehmen müssen um eine Herde effektiv von A nach B zu treiben und auch auf den Schäfer zu achten. Das geht gut in einer reizarmen Umgebung wo nur Schafe sind und nix als Hügellandschaften und Gras.
Auch die Bauernhöfe mit den Schafen sind, was Reize betrifft, kein Vergleich zu heutigen Großstädten.
Dass viele BCs (in meiner Umgebung - ich lebe in einer mittelgroßen Stadt) einfach überfordert sind, liegt mMn auch daran, dass sie ständig mit einer völlig reizüberfluteten Umgebung leben.
Im Mehrfamilienhaus in der Innenstadt - alle 3 Monate zieht jemand neues ein. Lärmbelästigung durch Nachbarn, Autos, ständig Polizei und Feuerwehr, Flohmärkte, Demos ... (ich habe 1 Jahr in der Innenstadt gelebt - schön war es nicht) Täglich Bus oder Straßenbahn fahren.
Täglich im überfüllten Park mit Joggern, Rad fahrern und kreischenden Kindern laufen.
Zusätzlich noch das ganze "ein BC muss ausgelastet, und ein Welpe im kurzen Zeitfenster sozialisiert werden!!!"-Programm was viele einfach immer noch fahren.
Ich vermute einfach, Isabel, dass du das alles deiner Alma erspart hast, und sie so die Chance hatte ein "ganz normaler" BC zu werden.
Das Selbe gilt auch für Rolf, Ute und Peter.
Critsin, du wohnst ja in Berlin.
Ich war letzte Woche für 1 Woche dort (meine Cousine im Wochenbett unterstützen).
Ich bin so froh, dass ich Arek Zuhause (beim Mann) gelassen habe - für meinen Hund wäre es nicht schön geworden - es wäre mehr Stress als Urlaub. Eben wegen der ganzen Reize einer Großstadt - und mein Hund ist weder besonders sensibel, noch besonders reizoffen.
Natürlich kommt es auch auf die Gegend an - ich war in Wilmersdorf - 5 Minuten Fußweg bis zum Kudamm.
Vor allem ist es auch jetzt schon ratsam mal zu schauen, wo hast du schöne Flächen wo ihr in Ruhe spazieren oder auch mal was üben könnt.
Welche Parks sind völlig überlaufen, welche eignen sich gut für ruhige Spaziergänge? Oder wie sind die Zeiten?
Morgens im Park ist anders als Nachmittags im Park
(Ich gehe mittlerweile nur noch früh morgens oder bei Regen in den Bürgerpark bei uns. )
Wo ist Naturschutzgebiet (also Leinenpflicht) und in welchen Parks gibt es generelle Leinenpflicht?
Du hast ja ein auto udn wirst daher vermutlich selten den Bus nutzen.
sollte es aber doch mal so sein, empfehle ich dir, dich shcon vorher über die beförderungsbestimmungen zu informieren.
ich meine in Berliner Bussen gilt allgemeine Maulkorbpflicht? ich bin nicht sicher.
(Bei unseren über Land Bussen entscheidet der Busfahrer - ich habe immer einen kleinen Maulkorb dabei und langsam mit Arek geübt, dass er ihn nicht schlimm findet)